Erstmals in Wien zeigt Sanae Sakamoto neue Werke aus ihrem kalligraphischen Schaffen sowie Tuschebilder auf Japanpapier. Ihre Arbeiten sind Spuren des Augenblicks, gewachsen aus der inneren Regung der Seele und der äusseren Bewegung des Pinsels. In der Ausstellung «Tao und Zen» sind Kalligraphien, moderne Tuschebilder, abstrakte Bilder aus Tusche und zarten Farben, sowie eine Serie von Collagen zu sehen. Letztere sind beeinflusst von ihrem Himalajatrekking im Herbst 1977. Sanae Sakamoto will mit ihrer Kalligraphiekunst und Malerei Zen Kôan ausdrücken: Antworten auf Fragen zwischen Zen Meister und Schüler.
Die Künstlerin bildet nicht ab. Ihre Bilder sind Momentausbrüche, hervorgerufen aus lebenslanger Arbeit und täglicher Konzentration in der Disziplin mit dem Pinsel. Ihre Lebensaufgabe sieht sie in dem Brückenschlag zwischen den Kulturen - der fernöstlichen Tradition und dem westlichen Element. Die Kunst von Sanae Sakamoto geht über den traditionellen Schreibstil hinaus, ist keiner bestimmten Kalligraphieschule mehr verpflichtet. Sanae Sakamoto hat ihre künstlerische Freiheit entfernt von Japan in Europa entfaltet. Sie schöpft ihre große Mitteilungskraft auch aus der Literatur und verfaßt selbst Gedichte. So gewinnen die Tuschebilder der Künstlerin sowohl von ihrem kalligraphischen Inhalt als auch von der Komposition und der Abstraktion her einen mehrschichtigen und vielfältigen Ausdruck.
«Die Kunst der Kalligraphie wurzelt in einer geistigen Grundhaltung, es ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem menschlichen Sein» (Sanae Sakamoto).
Schriftzeichen auf Swissair-Heckflosse
Sanae Sakamotos Werk «Zui» (Glücksbringer) wurde auf die Schwanzfläche eines Swissair-Flugzeuges vom Typ MD 11 der Fernostlinie aufgemalt.