Bild Einladung

Die Galerie Atrium ed Arte eröffnet am Donnerstag, dem 29. November 2001 um 19 Uhr die Ausstellung «Schweizer zu Hause» mit großformatigen Schwarz / Weiss - Fotografien der Schweizer Künstlerin Doris Flubacher. Die Ausstellung, Teil der Veranstaltungsreihe ChinA - Schweiz in Österreich, ist bis 19. Januar 2002 zu sehen.

Doris Flubacher zeigt in dieser Ausstellung 10 große Fotoportraits im Hochformat 80 x 100 und 20 weitere Bilder auf Baryt mit dem Format 40 x 50 cm. Die Fotokünstlerin fotografierte die Menschen in ihrem Heim, allein im Raum, mit der Familie oder in Lebensgemeinschaften. Mit ruhigem Blick der Kamera ins Auge schauen. Sie verwendete für dieses Fotoprojekt immer die gleiche Optik und Mischlicht, das heisst, sie benutzte das vorhandene Licht und wenn nötig das Blitzgerät.

«Eine Fotoserie aus einem «Du» von 1974, die damals Christian Vogt in Basel gemacht hatte, und der Anstoß durch einen Freund, eine neue Bestandesaufnahme von «Schweizern zu Hause» anzufertigen, waren der Auslöser für dieses Projekt», sagt Doris Flubacher.

«Und so machte ich mich auf die Suche. Als erstes erzählte ich Losi in der Theaterkantine von dem Projekt und er meinte sofort : Nimm doch mich! Ich sehe aus wie ein typischer Schweizer! Tja! - Klar. Als Kind aus Tibet geflüchtet, in der Schweiz aufgewachsen - ein typischer Schweizer!
Und schon bald verlor sich der Anspruch typische oder repräsentative «Modelle» zu finden. «Schweizer zu Hause» als Einblick in die gelebte Lebensphilosophie zu zeigen, ob sich die Portraitierten dessen bewusst waren oder nicht, schien mir packender. Der Mikrokosmos Wohnraum widerspiegelt die Wertvorstellungen und den Lebenssinn der Bewohner.

Der Zufall bestimmte immer mehr das Auswahlverfahren. Ich fotografierte Menschen denen ich begegnete, die mich berührten, die mir «zufielen«. Sobald ich anfing, mit System zu suchen, wurde der Fluss gestoppt. Der Mönch wollte nicht, bis in die Berge habe ich’s noch nicht geschafft, der Bankdirektor hatte noch keine Zeit, der Milchmann wurde inzwischen pensioniert und eine Bauerngroßfamilie habe ich noch keine kennengelernt. Aber infiziert bin ich. Die Liste der noch zu portraitierenden ist lang und wird den Ausstellungsrahmen sprengen.

Die Idee, «Schweizer zu Hause» auch im Ausland zu fotografieren, ist geboren. Was ist da anders? Was nimmt der Schweizer von seinem Schweizersein mit? Gibt es ihn noch, bei all der Globalisierung? Als Kind waren mir die Auslandsschweizer Geschäftsfreunde meines Vaters immer ein Greuel. In der Schweiz sei alles besser, hieß es da, aber leben wollte keiner mehr hier - nur die «Landjäger» und Schokolade nach Brasilien mitnehmen...

Und wie sehe ich, dass ich bei einem Schweizer zuhause bin? Schließlich sind es für mich Menschen in ihrem Heim. Zufällig haben die Wohnungsinhaber Schweizer Pässe. Wichtiger wurde für mich die Frage, was ein Zuhause beinhaltet. So verschieden, oder so ähnlich wie die Bewohner sind ihre Behausungen.

Die Suche nach dem Speziellen hat mich getrieben- was mir zuflog, war das Spezielle.»
(Doris Flubacher)

Galerie Atrium ed Arte in Zusammenarbeit mit CHinA, Schweiz in Österreich

 

Doris Flubacher
«Schweizer zu Hause»
Vernissage

Donnerstag, 29. November 2001, 19 Uhr

Zur Eröffnung spricht Alexandre Guyot, Kulturattaché der Schweizerischen Botschaft

AusstellungsdauerDonnerstag, 29. November 2001 bis Samstag, 19. Januar 2002
Lesung

Montag, 14. Januar 2002, 19 Uhr

es liest Sergius Golowin

Finissage

Samstag, 19. Januar 2002, 17 bis 20 Uhr

AdresseA-1070 Wien, Lerchenfelderstraße 31   --> Lageplan
ÖffnungszeitenDienstag - Freitag: 14 - 18.30 Uhr
Samstag: 11 - 14 Uhr

oder nach telefonischer Vereinbarung