Born in vienna. Studied classical guitar at the „Hochschule für Musik und Darstellende Kunst“ in vienna. Lived and worked in Amsterdam from 1980 to 1987, then in New York until 1994. Since 1995 his base of operation once again has been Vienna. Andy Manndorff is a true stylist who has develloped something like his own musical language.
Since his return to Vienna Andy Manndorff has concentrated on his own projects, from solo performances to projects that deal with a tightrope walk between cmposition and spontaneous intuition. Further he has written Chamber music, and music for musical theater and opera productions.
In whatever musical idiom Andy Manndorff moves, he never loses himself in virtuosity as an end in itself. He is always mindful to leave himself and his musicians enough space to explore new paths and byways.


Discography (Selection out of about 20 records)

Nightride of a lonely Saxophone player, Part 1
Vienna Art Orchestra 1985
Nightride of alonely Saxophone player, Part 2
Vienna Art Orchestra 1985
Two little Animals
Vienna Art Orchestra 1986
Blue Glass
The Karnataka College of Percussion 1988
The Gatecrasher
Andy Manndorff 1992
Pentadom 2
Pentadom 1994
Mixed Metaphors
Wolfgang Puschnig 1994
Talking Elevator
Andy Manndorff 1997
Hakoah
Andy manndorff 1999
Coincidence
Thomas Kaufmann 2001
Matter and Motion
Andy Manndorff 2001

"Ich darf mich dauernd verändern, sei es in Projekten, sei es in der Improvisation. Würde das wegfallen, wäre alles nur halb so spannend", sagt der Gitarrist Andy Manndorff zu seinem Musikerdasein. Spannung und Witz sind zwei wesentliche Elemente der Kunst Manndorffs. Virtuosität ist ihm, der ein Virtuose ist, nicht so wichtig.

Der 1957 geborene Wiener verließ 1979 seine Heimatstadt. Damals, sagt Manndorff, habe noch der Satz gegolten: Alles was in der Nacht in Wien offen habe, seien die Briefkästen. Heute sei dies anders, Wien sei eine pulsierende, lebendige Stadt, in der es wert sei, zu leben. Wäre er aber damals in Wien geblieben, wäre er kaputt gegangen, das habe aber auch private Gründe gehabt. Die Distanz, stellt er fest, schaffe Klarheit.

Manndorffs Weg führte zunächst für mehrere Jahre nach Amsterdam, dann nach New York. In Wien hatte er noch klassische Gitarre studiert. Die Stationen Amsterdam und New York seien für seine Entwicklung enorm wichtig gewesen, erzählt Manndorff. Den "American Way of Live" goutiere er zwar nicht, aber New York sei eine gute Schule gewesen.

Manndorff kehrte 1995 nach Wien zurück. Schon während seines Aufenthalts im Ausland fühlte er, dass in ihm Dinge zu spüren waren, die mit Wien zu tun hatten. "Deuten konnte ich sie aber nicht richtig", sagt Manndorff. In Wien begann er sich intensiv mit österreichischer Musik, also seinen eigenen kulturellen und musikalischen Wurzeln zu beschäftigen. Und es waren vor allem die jüdischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, die Manndorff faszinierten. So entstand das Projekt "Hakoah", benannt nach dem traditionsreichen jüdischen Sportverein.

Andy Manndorff bearbeitet die Werke dieser Komponisten keinesfalls. Er lässt sich inspirieren, macht Eigenes, Neues daraus. "Ich wähle eine intuitive Vorgangsweise, verwende keine Methodik. Wenn ich mich mit einem Werk eines Komponisten befasse, um Eigenes daraus zu machen, habe ich immer das Gefühl, das Rad neu erfinden zu müssen."

Was haben so unterschiedliche Komponisten wie Eisler, Mahler und Schönberg gemeinsam? Diese Frage beantwortet Manndorff mit dem Hinweis auf melodische Parallelen und Strukturen. Auch das Wienerlied mit seinen zahlreichen jüdischen Komponisten gehört dazu. Es sei die Melancholie und die Bösartigkeit des Wienerliedes, die ihn fasziniere: "Da geht es um den Kraftaufwand im Moment der Schwäche, wenn man das eigene Verlieren erkennt." Das Wienerlied sei morbid, sagt Manndorff, der das Fiakerlied in einer unnachahmlichen Weise interpretiert, die zu etwas ganz Neuem führt. Es sei "die Beschwingtheit im Angesicht des eigenen Untergangs. Es ist, als wäre das Leben nur zu meistern, wenn man sich ständig das Sterben vor Augen hält".

Aus dem Text von Herbert Uhlir in der ORF-Zeitschrift "Heimspiel" 11/2001