Sergius Golowin wird uns Zuhörer anhand der Sagen und Überlieferungen des Alpenraumes, der Österreich und die Schweiz verbindet, auf eine Reise mitnehmen, die uns verstehen lässt, wie unsere heimischen Landschaften erzählt und erträumt wurden, wie die Kulturen im Umkreis der Alpen - die Sesshaften, die Halbnomaden und die «Fahrenden» - mit Gott und der Welt zu leben versuchten.
Sergius Golowin wird uns nahe bringen, dass sich die früheren Bewohner der Alpen - trotz aller Unterschiede - gegen wachsende soziale Ungerechtigkeit und Angriffe der großen Mächte, wie z.B. die Religionskriege (v.a. 1618-1648) oder die Hexen- und Rassenverfolgungen, schützten und dadurch jede Talschaft ihre eigenen Freiheiten zu bewahren vermochte. Sie empfanden sich als Teil einer lebendigen, ja bevölkerten Natur und sahen sich «nur» als ein Element in der endlosen, sich dauernd verändernden und weiterentwickelnden Reihe der Lebewesen. So waren die Träume und Phantasien immer ein Geschenk, das den Menschen half, schwere Krisenzeiten zu überstehen und ihre Identität und Kultur zu erhalten.
«Der Mensch ermöglicht sich durch seine Träume das Menschsein» sagt Golowin und erinnert uns daran, dass dieser Geist als treibende und gestalterische Kraft bis in die Gegenwart wirkt.