Bild Einladung

Die Galerie Atrium ed Arte eröffnet am Dienstag, den 23. Mai 2006 die Ausstellung «Hülle und Haut» mit neuen Bildern, Zeichnungen und Holzschnitten des Schweizer Künstlers René Fehr-Biscioni. Die Ausstellung ist bis Samstag, den 1. Juli 2006 zu sehen.

Der Maler und Holzschneider René Fehr-Biscioni zeigt in der Ausstellung «Hülle und Haut» neue Arbeiten. In den Ausstellungen von 2001 und 1998, präsentierte der Künstler Momentaufnahmen mit Menschen der Großstadt, flüchtige Momente des Stadtlebens, wie sie sich täglich beim Gang durch die Stadt und Shopping-Centren ereignen. Die Wahl von beinahe beiläufig anmutenden Ausschnitten, welche den Blick des Betrachters auf das Ungewohnte im Vertrauten zu lenken und ihn so neu und anders sehen lassen, ist die große Qualität der Bilder von René Fehr-Biscioni.
So auch in der Werkschau mit den neuen Arbeiten des Künstlers. Sie bewegen sich von außen nach innen, kommen näher, gehen auf den Lebensbereich ein, der sich an der Grenze zwischen Außen und Innen abspielt, auf die Hüllen, die «zweite Haut» der Menschen und auf den privaten, intimen Wohnraum.
Eine Reihe von Farbholzschnitten tastet sich subtil von außen näher an den Menschen heran, von der im Wind flatternden Wäsche über wunderbar abstrahierte Jeansstapel im Schrank zu einer Bildserie von T-Shirts, die sich dem flanierenden Shoppenden auf der Kleiderstange präsentieren. Eine Staffel von Kleiderbügeln auf einer Kleiderstange, bestückt mit unifarbenen, grell bunten T-Shirts - rosa oder hellblau ... ? Ein munteres Gewirr von Farben lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die zweite Haut der Menschen, möglicherweise auf den Wunsch nach Schönheit und Identität.
Im großen Galerieraum eine Serie von Acryl- und Kreidebildern. Es sind Bilder der Ruhe und Stille. Gezeigt werden Menschen, die sich ihrer Reinigung widmen in einem intimen und jederman vertrauten Lebensraum, dem Badezimmer. Trotzdem erscheint das Dargestellte mit seinen Akteuren seltsam fremd.
Der Blickwinkel ist ein Besonderer, wird doch genau von oben auf das Oval der Badewanne geschaut.
Wie ein Symbol oder eine Formel mutet diese in mehreren Bildern wiederkehrende Form an. Wie durch ovale Fenster schauen wir auf Szenerien wie «I. nimmt ein Bad», «W. nimmt ein Bad», «Se baignant chez le voisin», dies einige der Titel, die sachlich, ja beinahe distanziert wirken. Ein voyeuristischer Blick ist nicht möglich - die Personen wahren ihr Gesicht, da ihr Raum nicht offen zugänglich ist. Das Geschehen mit den im Bade Sitzenden oder gerade Hineinsteigenden ist dem Betrachter entrückt, da er durch die Perspektive über dem Geschehen schwebt, also nicht Teil der Szenerie ist. Das Badewasser wirkt immateriell und unwirklich, vielmehr wie ein Tor, welches uns den Eintritt in neue Räume verheißt.
Weitergeführt wird das Thema der Badenden durch eine Reihe von Bleistift-Zeichnungen, welche mit wenigen, fein modellierten Linien Arme und Beine, manchmal Hände in tastender Geste antönen. Äußerst sensibel und poetisch muten diese minimalen Zeichnungen an.

 

René Fehr-Biscioni
«Hülle und Haut»

Malerei, Zeichnungen und Holzschnitte

Vernissage

Dienstag, 23. Mai 2006, 19 - 21 Uhr

AusstellungsdauerMittwoch, 24. Mai bis Samstag, 1. Juli 2006
Galeriefrühstück

Samstag, 10. Juni 2006, 10 - 15 Uhr

Gespräch mit dem Künstler um 13 Uhr

Lesung

Montag, 12. Juni 2006, 19 Uhr

mit Bodo Hell

AdresseA-1070 Wien, Lerchenfelderstraße 31   --> Lageplan
ÖffnungszeitenDienstag - Freitag: 14 - 18.30 Uhr
Samstag: 11 - 14 Uhr

oder nach telefonischer Vereinbarung